Grundschule Rindern: Gescheiterter Umwandlungsversuch mit merkwürdigen Randerscheinungen

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Die Schulamtsleiterin sagt: Lehrer und Kinder an Bekenntnisschulen aus konfessionellen Gründen abzuweisen, passt nicht in die heutige Zeit: „Allerdings zwingt das Schulgesetz fast dazu”.

Kleve-Rindern. Schulgottesdienste, Religionsunterricht, Gebete und Kruzifixe in den Klassen sind in Bekenntnisgrundschulen aus dem Schulalltag nicht wegzudenken. Ob sie in Zeiten der Ökumene noch zeitgemäß sind, wagen etliche Eltern, Lehrer und Schulbehörden zu bezweifeln.

Die Elternvertreter der Schulkonferenz der Johanna-Sebus-Grundschule in Rindern haben sich intensiv mit dieser Frage beschäftigt. Ergebnis: Sie regen die Umwandlung in eine Gemeinschaftsgrundschule an. Unterstützt werden sie dabei von Schulleiterin Martina Spicher und dem Kollegium: „Wir sind dafür”. Wobei das religiöse Bekenntnis nicht das entscheidende Kriterium ist. Im Gegenteil: „Wir wollen die Zukunftschancen der Schule sichern”, betont Hans-Jürgen Liffers, Vorsitzender der Elternpflegschaft und Elternvertreter in der Schulkonferenz.

„Wir sind der Meinung, dass bei der Auswahl künftiger Lehrkräfte im Interesse unserer Kinder die pädagogische Qualifikation der Bewerber das Hauptkriterium sein sollte und nicht das religiöse Bekenntnis”, argumentiert Hans-Jürgen Liffers. Bisher habe die Konfession Priorität. Wobei er ausdrücklich künftige Lehrer im Fokus hat: „Der Erfolg unserer Schule ist in erster Linie der Qualität der bei uns tätigen Lehrer zu verdanken.”

Liffers gibt ferner zu bedenken: Theoretisch kann die Schulleitung einer Bekenntnisgrundschule Kinder anderer Konfessionen ablehnen – selbst wenn sie in unmittelbarer Nähe der Schule wohnen. Aufgrund der Altersstruktur in Rindern und der umliegenden Ortsteile sei mittelfristig mit rückläufigen Schülerzahlen zu rechnen. Konsequenz wäre Zusammenschluss oder – wie in Keeken – Schließung der Schule. Käme es zu einem Zusammenschluss mit einer Gemeinschaftsgrundschule werde die Leitung in der Regel auf diese übertragen: „Rindern könnte dann das eigene Profil nicht mehr verwirklichen.”

Weitere Pro-Argumente: Kinder seien kaum in der Lage, Auskunft über ihre Konfession zu geben. Im Freizeitverhalten der Kinder spiele der Konfessionsunterschied keine Rolle mehr. Viele Eltern wünschten sich zwar eine christliche, aber keine konfessionell gebundene Erziehung ihrer Kinder.

Hans-Jürgen Liffers ist bewusst, dass der Pastor und einige Eltern befürchten, dass sich das Verhältnis zur Kirche verschlechtern könnte. „Das ist keinesfalls unser Anliegen.” Darum hätten die Initiatoren das Gespräch mit der Schulleitung und Pfarrer Andreas Poorten gesucht. Letzterer wiederum mag der Umwandlung nicht zustimmen „Weil ich einfach sehe, dass in einer Bekenntnisgrundschule der Glaube anders zur Sprache kommt und anders gelebt werden kann.” Außerdem würden gerade Bekenntnisgrundschulen die Möglichkeit eines eigenen Profils bieten. „Eine Schullandschaft, die nur noch aus Gemeinschaftsschulen besteht, bietet keine Wahlmöglichkeiten mehr und schränkt das Wahlrecht von Eltern ein”, argumentiert Poorten. Selbst wenn – wie von Lehrern und Eltern angekündigt – Religion in der Schule weiterhin praktiziert werde, seien dem in einer Gemeinschaftsgrundschule enge Grenzen gesetzt. Pfarrer Poorten erinnert an das Kruzifix-Urteil des Europäischen Gerichtshofs. Dabei hatte in Italien eine Frau gegen das Kruzifix im Klasssenraum ihres Kindes geklagt – und sowohl Recht als auch Schadensersatz erhalten.
[…] Die Befürchtung, dass künftig nur noch katholische Lehrer eingestellt werden, mag er nicht teilen. Denn gängige Praxis sei das nach Auskunft des Schulamts des Bistums Münster nicht mehr. Sollten die Eltern sich für eine Umwandlung entscheiden, werde er das respektieren: „Es geht um die Kinder und deren Wohl sehe ich an erster Stelle.”

Lehrer und Kinder an Bekenntnisschulen aus konfessionellen Gründen abzuweisen, passe nicht in die heutige Zeit, findet Schulamtsleiterin Annette Wier: „Allerdings zwingt das Schulgesetz fast dazu”. Derzeit gebe es in Kleve drei Gemeinschafts- und acht katholische Grundschulen. Um das Verhältnis ausgewogener zu gestalten, wünscht sich Annette Wier zwei weitere Gemeinschaftsgrundschulen: „Dazu werden Gespräche geführt”. Von Rindern hätte sie die Eigeninitiative nicht unbedingt erwartet: „Weil das für für mich eine kirchlich gebundene dörfliche Gemeinschaft ist”. Wobei sie die Beweggründe der Eltern versteht.

Der Westen, 12.12.2009, Eltern beantragen Umwandlung

Zwei Meinungen gibt es unter den Grundschuleltern in Rindern. Die einen möchten die Grundschule in eine Gemeinschaftsgrundschule umwandeln, die anderen möchten, dass sie konfessionell gebunden bleibt. Bis Freitag wird abgestimmt. Mittlerweile mit seltsamen “Wahlkampf”-Mitteln.

Natürlich wird in  Grundschule am Niederrhein  Weihnachten gefeiert, im Advent morgens eine  Kerze angezündert, St. Martin einen Umzug veranstalten. Doch warnt eine Gruppe Eltern in Rindern derzeit davor, dass genau diese christlichen Traditionen verloren gehen könnten, wenn man die katholische Bekenntnisgrundschule Johanna Sebus in Rindern in eine Gemeinschaftsgrundschule umwandele.

„Ich bin aufgeregt über die Unwahrheiten“, sagt Schulleiterin Martina Spicher gestern. Eine Elterninitiative pro Bekenntnisschule hat sich gegründet, macht anhand der Klassenlisten Hausbesuche, hat Buttons, Aufkleber und Hochglanz-Flyer gedruckt „Weil Werte was wert sind“.  Denn seit gestern bis morgen können die Eltern der Rinderner Grundschulkinder abstimmen, ob sie für eine Umwandlung der Schule sind.

28.4.2010, Der Westen: Schule – eine Glaubensfrage in Rindern

“Anno 2010. Die Katholiken haben gewonnen. Sie kämpften mit harten Bandagen, damit die Grundschule Rindern rein äußerlich das bleibt, was sie war: konfessionell. Innerlich aber hat sie sich verändert. Eltern wurden in zwei Lager zerrissen.

Die konservative Initiative wollte sicherstellen, dass Weihnachten und St. Martin gefeiert werden – so warben sie.  Weihnachten, das heidnische Fest der Wintersonnenwende, das die Kirche übernahm. Und St. Martin, das Fest des Teilens, das von christlichen und nichtchristlichen Gruppen in ganz Europa gefeiert wird.

Für die Mehrheit der Rinderner Grundschuleltern ist zweitrangig, welche pädagogischen, sozialen, didaktischen Fähigkeiten eine Lehrerin hat. Zuvor kommt die Prüfung, ob sie katholisch ist. Als wenn das ein Wert an sich wäre. Wie und ob sie ihren Glauben mit Werten füllt, darüber entscheidet nicht der Adressat der Kirchensteuer. Da geht es um menschliche Qualität.

Jemanden,  der nicht tolerant ist, der Zwietracht sät, der in Kindern falsche Ängste schürt, der Andersdenkende diffamiert – solch eine Person würde man nicht wollen. Als Lehrerin nicht.”

30.4.2010, Der Westen: Grundschule Rindern: “Die Kinder sind meine Motivation”

Dörenhagen: Grundschule sichern mit Montessori-Konzept oder als Bekenntniseinrichtung

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Auch interessant: Umwandlung in KGS, um Schule und “Kurze Beine kurze Wege” zu sichern.

Bereits vor einigen Jahren stand die Grundschule in Etteln vor einem ählichen Problem. Um den Bestand der Einrichtung nach dem Motto »Kurze Beine – kurze Wege« zu sichern, stimmten die Eltern für eine Umwandlung der Gemeinschaftsgrundschule in eine Bekenntnisschule, damit ein Grundschulverbund mit Kirchborchen geschlossen werden konnte. Laut Gesetz können nur Bekenntnisschulen Teilstandort einer anderen Schule werden. Ein ähnliches Schicksal droht jetzt der Grundschule in Dörenhagen mit ihren derzeit 81 Schülern und sieben Lehrerinnen.
Doch die Schule ist optimistisch, auch einzügig als Sonderform selbstständig zu bleiben, zumal sie aufgrund ihrer Montessori-Pädagogik Zulauf sogar aus dem Umland erhält. Ein entsprechender Antrag an das Land soll noch gestellt werden. Seit Sommer 2008 als Montessorischule geführt, hoffen Lehrer und Eltern darauf, dass die Einrichtung als selbstständige Sonderform mit entsprechender Ausnahmeregelung weitergeführt werden kann.
Wenn alle Stricke aber reißen sollten, wappnen sich die Eltern bereits für den Notfall. Mit der Umwandlung in eine katholische Bekenntnisschule könnte mit dem Schulverbund Kirchborchen-Etteln eine Kooperation als Teilstandort eingegangenen werden. Nach Landesgesetz ist sie aber nur möglich, wenn die Gemeinschaftsgrundschule in eine Bekenntnisschule umgewandelt wird

Zeitungsartikel: Dorenhagen will jetzt kämpfen

Fusion unter Zwang in Gelsenkirchen mit Konfessionsstreit

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“Gelsenkirchen. Die Zwangsheirat zweier Gelsenkirchener Grundschulen ist beschlossene Sache – über die Konfessionsgrenzen hinweg. Doch was die Landesregierung sich so einfach dachte, entpuppt sich als Hindernislauf: vom Streit um Kruzifixe bis zur demütigenden Nichtwahl der neuen Leiterin.

Zwei Schulen, die unter Schmerzen zusammenwachsen müssen, ein neues Landesgesetz, das über die Realität hinweg gezimmert wurde und eine Schulleiterin, die es zunächst gar nicht werden wollte und jetzt doch die Scherben aufsammeln muss: Das ist die Gemengelage, in der in den letzten Monaten die Wogen an der Gemeinschaftsgrundschule an der Georgschule in der Gelsenkirchener Innenstadt hochschlugen. Jetzt sind sie glatt.”

Der Westen, Wenn zwei Schulen unter Zwang fusionieren

Umwandlung der KGS Niederbachem zu einer GGS

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Umwandlung zur GGS, weil sich keine katholische Schulleiterin fand. Der evangelische Pfarrer ist enttäuscht.

Den Eltern der Kinder, die die Katholische Grundschule Niederbachem besuchen, reicht es

Nach mehr als zwei Jahren ist die Stelle des Schulleiters noch immer unbesetzt – Generalvikariat lehnte evangelische Bewerberin ab

Wachtberg. Den Eltern der Kinder, die die Katholische Grundschule Niederbachem besuchen, reicht es. Nachdem die Stelle des Schulleiters mittlerweile mehr als zwei Jahre lang unbesetzt ist, wollen sie endlich wieder eine ordentliche Führung für ihre Schule. Doch die unflexible Haltung des Kölner Generalvikariats ließ jetzt das Fass überlaufen. Die Schulpflegschaft hat einstimmig die Umwandlung der Katholischen Grundschule in eine Gemeinschaftsgrundschule beschlossen, die Schulkonferenz hat diese Entscheidung am 16. Oktober einstimmig bestätigt. Das erfuhr der Wachtberger Schulausschuss in seiner jüngsten Sitzung von Fachbereichsleiterin Sabine Rullo.

“Grundsätzliche Erwägungen” gaben den Ausschlag

Nach mehr als zwei Jahren, in denen sich nicht ein einziger Bewerber auf die ausgeschriebene Stelle des Schulleiters der Katholischen Grundschule Niederbachem gemeldet hatte, brachte ein Zeitungsbericht über diese missliche Lage doch noch einen Erfolg: eine Bewerberin erklärte ihre Bereitschaft, die Stelle zu übernehmen und ist auch entsprechend qualifiziert. Die Sache hat nur einen Haken: Die Frau ist evangelisch. Völlig inakzeptabel für das Erzbistum Köln. Anfang September lehnte das Generalvikariat die Besetzung der Schulleiterstelle mit einer evangelische Bewerberin rundweg ab. Da half auch eine Intervention von Bürgermeister Theo Hüffel nichts, die Kirchenvertreter blieben bei ihrer ablehnenden Haltung. Auch der Ausschussvorsitzende Hartmut Beckschäfer (CDU) hatte noch einmal das Generalvikariat angeschrieben mit der Bitte um Abänderung der Entscheidung, bekam aber nur einen lapidaren kurzen Brief zurück, in dem diese schwerwiegende Entscheidung recht unkonkret mit “grundsätzlichen Erwägungen” begründete worden sei, sagte er.
Über diese ablehnende Entscheidung informierte der kommissarische Schulleiter Norbert Schulten am 17. September die Eltern in einer Schulpflegschaftssitzung. Die beschloss darauf einstimmig die Umwandlung der Katholischen Grundschule in eine Gemeinschaftsgrundschule. Diese Entscheidung teilte die Schulpflegschaft auch gleich dem Schulamt des Rhein-Sieg-Kreises mit, mit dem das weitere Vorgehen abgestimmt wurde. Von dort hieß es, dies sei der erste Fall einer solchen Umwandlung im Kreisgebiet, aber durchaus legitim.
Ausschussmitglieder sind enttäuscht
„Wir bedauern, dass es so weit kommen musste, aber wir können die Eltern voll und ganz verstehen”, sagte CDU-Sprecherin Ursula Perkams. „Wenn sich die Vertreter der katholischen Kirche so verhalten, können wir nicht anders als das Verfahren zu unterstützen.“ Wenn alles problemlos durchgehe, könnte die Änderung schon zum nächsten Schuljahreswechsel vonstatten gehen. Auch CDU-Chef Stephan Zieger fand es „ausgesprochen enttäuschend, was die katholische Kirche hier abgeliefert hat“. Doch wirklich überrascht sei er nicht, denn bei den Verhandlungen über die Zukunft der katholischen Kindergärten habe man die gleichen enttäuschenden Erlebnisse gehabt. Auf seine Nachfrage bestätigte Rullo, die Kirche habe gegen den Beschluss der Eltern keine Einspruchsmöglichkeiten. SPD-Sprecherin Ulla Morr begrüßte den Elternbeschluss und fand ihn ohnehin überfällig, da gerade noch die Hälfte der Schüler in dieser Grundschule katholisch seien und der Rest “andersgläubig”. Der evangelische Pfarrer Günther Schmitz-Valadier fand es hingegen „überaus enttäuschend, dass dies von der Kirche einfach so weggeworfen wird.” Doch nun sei die Sache wohl nicht mehr aufzuhalten.
Für die Gemeinde Wachtberg, die ohnehin Träger der katholischen Grundschule Niederbachem ist und somit zu 100 Prozent die Finanzierung sicherstellt, ändert sich bei einer Umwandlung in eine Gemeinschaftsgrundschule praktisch nichts, außer vielleicht dem Namen der Schule. Die katholische Kirche habe sich ohnehin nicht mehr an den Kosten beteiligt, sagte Rullo.”

Blogeintrag: Hintergrund zur Umwandlung der KGS Niederbachem

26.3.2009: Umwandlung erfolgreich

Kath. Grundschule Fußfallstraße Köln-Merheim

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Städt. kath. Grundschule oder Gemeinschaftsgrundschule?

„(…) Die Problematik ist nicht neu, wie es scheinen mag. Denn der Auslöser dazu ergab sich bereits vor zwei Jahren. Seinerzeit war die Stelle der Konrektorin ausgeschrieben und es gab eine evangelische Bewerberin, deren Vita und Fähigkeiten sehr gut für unsere Schule gepasst hätte. Die Bewerberin wurde jedoch von der Bezirksregierung mit der Berufung auf ein Gesetz abgelehnt, Begründung, es müsse eine katholische Kraft sein. An diesem Punkt entfachten sich die Diskussionen über Sinn und Unsinn von behördlichen Verordnungen und das Thema Schulform kam in Gang“. (…)
Veedelsfenster Brück, Merheim & Rath/Heumar, 2008: http://www.bilderbuch-koeln.de/datei/Veedelsfenster/BMRH0803.pdf

Tja, offenbar gibt es mittlerweile mehr Katholische Bekenntnisschulen als qualifizierte Bewerber/innen mit dem richtigen Bekenntnis.

Dazu Gisela Manderla (CDU), Vorsitzende des Schulausschusses in Merheim. Mal wieder wird die Horrorvision bemüht, dass womöglich eine Nicht-KGS dem Martinszug nicht aus christlicher Überzeugung beiwohnt. Dass das mit der konfessionsgebundenen Leitung aber problematisch ist, gibt Frau Manderla zu:

“Bekenntnisschulen, ob katholisch, evangelisch oder wie in Rheinland Pfalz auch ökumenisch, müssen unbedingt erhalten werden. Zur Zeit können die Eltern in Merheim sich auf die hervorragende Arbeit der Schulleitung, der Lehrerinnen und Lehrer verlassen. Diese Schulform bildet einen wichtigen Eckstein in unserer Gesellschaft, der bei Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule nicht mehr unbedingt gewährleistet ist. Zum Beispiel könnte bei einer Gemeinschaftsschule in Abhängigkeit von der Schulleitung der Martinszug in ein Laternenfest umgewandelt werden. Als Vorsitzende des Schulausschusses weiß ich durchaus, dass es immer schwieriger wird, entsprechende Lehrer und Lehrerinnen zu bekommen, weil  formale Vorgaben sehr streng gehandhabt werden. Hier brauchen wir dringend Änderungen, für die ich mich gerne einsetzen werde.”

Merheimer Kurier, Juni 2008, S. 29


Schlussendlich scheiterte der Umwandlungsversuch, weil die Schulpflegschaft keine Chance sah, die erforderliche 2/3-Mehrheit aller Stimmen zu erreichen, wie der Merheimer Kurier der Kölner CDU berichtet.

Erhalt der Katholischen Grundschule
Fußfallstraße gesichert

Wie aus den Pfarrmitteilungen der katholischen Kirchengemeinde St. Gereon zu entnehmen war, hat
die Schulpflegschaft der Grundschule Fußfallstraße nunmehr darauf verzichtet, die Umwandlung der Schule in eine Gemeinschaftsschule weiter zu verfolgen.
Wir begrüßen diese Absicht, da hierdurch gesichert ist, dass in dieser Bekenntnisschule auch in Zukunft die christlichen Werte allen Schülern vermittelt werden.
Wir werden uns in Zukunft dafür einsetzen, dass qualifizierte Lehrerinnen und Lehrer der beiden christlichen Konfessionen gleichberechtigt in dieser Schule eingesetzt werden können.

Hochneukirch: Katholisch geht, Gemeinschaft kommt

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Ein Beispiel mehr für den Fall “Umwandeln, damit alles so bleiben kann, wie es schon immer war”:

“Damit Schulleiter Kivelitz in Zukunft nicht in die Verlegenheit kommt, Kinder ihrer Religion wegen abzuweisen, geht er mit seinem Lehrerteam, der Elternschaft und dem Schulträger (Gemeinde Jüchen) einen anderen Weg. Die katholische Bekenntnisschule wird umgewandelt in eine Gemeinschaftsgrundschule. Dort ist es dann egal, welcher Konfession ein Kind angehört.”

Die Umwandlung war übrigens erfolgreich.

RP Online, 30.1.2007, Schule: Katholisch geht, Gemeinschaft kommt

Meschede: Auflösung Martin-Luther-Grundschule

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So sieht das mit der Vielfalt der Bildungslandschaft in NRW vielerorts aus:

“In Meschede sind derzeit alle Grundschulen Bekenntnisschulen. Bis auf die evangelische Martin-Luther-Schule sind alle Grundschulen katholisch. Von der zu prüfenden Zusammenlegung sind eine katholische und eine evangelische Grundschule betroffen. […]

Die beiden Kirchengemeinden haben signalisiert, dass eine Einigung zu erwarten sei. Gemeinsam wurden die Voraussetzungen besprochen, die bei einer Zusammenlegung berücksichtigt werden sollten. Dazu zählten:
1. beide Kirchen halten an der guten ökumenischen Zusammenarbeit fest,
2. Ghetto-Schulen sollen vermieden werden,
3. die Schullandschaft müsse homogen bleiben.

Insbesondere wurde dabei die Schulart der neuen Schule stark diskutiert.

Und warum das alles?

Durch die Möglichkeit, in besonders begründeten Fällen einen Antrag auf Einschulung in eine andere als die vorgesehene Pflichtschule stellen zu können, kommt es in der Zusammensetzung der Schülerinnen und Schüler zu Verschiebungen. Vor allem in den vergangenen Jahren hat die Martin-Luther-Schule einen starken Zuwachs an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund zu verzeichnen. Der Ausländeranteil an der Martin-Luther-Schule liegt derzeit bei 50 %. Diese Entwicklung wird auch von der Schulaufsicht mit Sorge beobachtet. Sie legt großen Wert auf Integration, die aber unter solchen Umständen nicht mehr stattfinde.

Verwaltungsvorlage zur Auflösung der Martin-Luther-Grundschule (Oktober 2006)

KGS zu GGS: Sechs auf einen Streich in Korschenbroich

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“Die Abstimmung brachte ein eindeutiges Ergebnis: Die sechs Katholischen Grundschulen im Korschenbroicher Stadtgebiet werden zu Gemeinschaftsgrundschulen. Gestern veröffentlichte das städtische Schulverwaltungsamt die offiziellen Zahlen zur Abstimmung. Danach sprachen sich an allen Schulen jeweils mehr als zwei Drittel der Abstimmungsberechtigten für die Umwandlung aus. „Das Ergebnis ist so, wie wir uns es erhofft haben“, freute sich Beate Schlangen, stellvertretende Leiterin der St. Maternus Grundschule Am Hallenbad in Kleinenbroich, Freitag gegenüber der NGZ. Stolze 165 von 182 möglichen Abstimmungsberechtigten gaben ihre Stimme ab, 160 davon stimmten für die Umwandlung. Damit wurde die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit von 121 Stimmen deutlich überschritten. „Insgesamt haben also weit über 90 Prozent dafür gestimmt“, zieht Schlangen Resümee. „Das ist ein Erfolg auf der ganzen Linie.“ Sie spricht dem Engagement der Schulpflegschaft einen großen Anteil daran zu.”

NGZ-Online: Mehrheit für Schul-Umwandlung

GEW zur “Essener Grundschulkrise” (2005)

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Die Grundschullandschaft in Essen befindet sich seit Jahren angesichts sinkender Schülerzahlen im Umbruch. Der Plan der Stadt:

“Essen will die Zügigkeit der Konfessionsschulen so begrenzen, dass über 50 % der Schülerschaft der Konfession auch wirklich angehören. Gemeinschaftsschulen im Wohnumfeld der Schülerschaft sollen gestärkt werden. Ziel sollen starke 2-zügige Systeme sein. Da in den nächsten 10 Jahren ca. 35 Züge pro GS-Jahrgang wegbrechen, werden Standortaufgaben mittel- und langfristig unabdingbar sein. Die GEW wird den Rückbau der Grundschulstandorte sehr kritisch begleiten.”

Die GEW Essen fordert angesichts des Grundschulsterbens in Essen eine klare Priorität für Gemeinschaftsgrundschulen.

GEW-Vorsitzender Kuhlmann: “Es kann nicht sein, dass die Gemeinschaftsgrundschulen mit der Hauptaufgabe der Integration ohne zusätzliche Hilfe allein gelassen werden. Die Essener Schulpolitik hat offensichtlich endlich ihre Aufgabe verstanden, das Angebot im Wohnumfeld der Kinder schützend zu erhalten.”

Ausführliche Dokumentationen der Essener Grundschulkrise” von 2004-5 findet sich auf http://www.gew-essen.de/Akt-Grundschulsterben.html und http://www.gew-essen.de/Akt-Grundschulsterben-Archiv.html

Grundschule Pesch: Von KGS zu GGS, um den Erhalt zu sichern

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“Die Grundschule Pesch – zurzeit eine katholische Bekenntnisschule – muss um ihren Erhalt fürchten. Nur eine Umwandlung in eine Gemeinschaftsgrundschule könnte auf Dauer den Erhalt dieser Einrichtung in Pesch garantieren. Jetzt sind die Eltern gefragt .

Hat die Pescher Grundschule noch eine Zukunft? – Mit dieser Frage befassen sich zurzeit Politik und Verwaltung ebenso wie die Eltern, die ihre Schützlinge an der Kleinenbroicher Straße zum Unterricht schicken. Bislang drückten Grundschüler – katholischer und evangelischer Glaubenszugehörigkeit – gemeinsam die Schulbank in der katholischen Bekenntnisgrundschule.”

Ganzer Artikel: Grundschule Pesch: Umwandlung oder Aus