Und wieder: Bekenntnisschule ohne Leitung, weil das Bekenntnis der Wunschkandidatin nicht stimmt

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Aus einem Artikel in der Frankfurter Rundschau (27.4.2011, Bekenntnisschulen bleiben ohne Führung) :

Die Marien-Schule im sauerländischen Lennestadt ist auf der Suche nach einer Schulleitung. Eltern und Lehrer sind sich bereits einig, doch die Sache hat einen Haken: Die Wunschkandidatin ist evangelisch, die Grundschule aber eine katholische Bekenntnisschule.

[…] Inzwischen gibt es nicht allein im Regierungsbezirk Arnsberg sogar Konrektoren, die den Chef oder die Schulleiterin vollständig vertreten, ohne der gewünschten Religion anzugehören. Auf die freie Leiterstelle in Lennestadt etwa hat sich seit mehr als einem Jahr nicht ein Katholik beworben.

Trotzdem hält der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker an der Devise fest: lieber gar keine Schulleitung als eine andersgläubige – selbst wenn die Kandidatin nicht als Fremde von außen kommt, sondern als kommissarische Leiterin schon seit Jahren in der Schule heimisch ist.

[…] Auch die Schulministerin und bekennende Katholikin Sylvia Löhrmann (Grüne) will keinen Streit über die Konfessionsschulen. „Wir dürfen es in der Schulpolitik nicht zu einem Riss in der Gesellschaft kommen lassen“, so Löhrmann lapidar. Gegen die Bekenntnisschulen vorzugehen, ist für die rot-grüne Landesregierung damit genauso tabu wie für die CDU.

Damit akzeptiert die Landesregierung allerdings, dass neue Risse in der Gesellschaft entstehen. Und die Kirchen müssen sich überlegen, ob es ihrer Glaubwürdigkeit zuträglich ist, wenn sie sich auf Religionsfreiheit berufen, um ihre Besitzstände zu wahren.

P.S. Die Marien-Schule wurde per Abstimmung im Juli 2011 in eine Gemeinschaftsgrundschule umgewandelt, s. Artikel “Konsens über Umwandlung der KGS Marien-Schule Saalhausen in eine GGS“.

(siehe auch weitere Artikel in der Kategorie “Lehrkräfte an Bekenntnisschulen“)

Lieber keine Schulleitung als jemand mit falschem Bekenntnis

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Update zu diesem Artikel: Konsens über Umwandlung der Marien-Schule Saalhausen in eine GGS

Seit Jahren ist die Schuleiterstelle in der katholischen Marien-Grundschule in Saalhausen vakant. Eine Ausschreibung der Stadt hat aber einen Erfolg gebracht. Es gibt eine Bewerbung für die Stelle.

Aber die Sache hat einen bürokratischen Haken. Die Person aus dem Kollegium, die bereit wäre, zusätzliche Verantwortung zu übernehmen, hat eine „falsche“ Konfession, ist Mitglied der evangelischen Kirche. Weiterlesen

Islamischer Religionsunterricht in NRW

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“Die evangelische und katholische Kirche machen sich für den islamischen Religionsunterricht in deutscher Sprache an den Friedrichsfelder Grundschulen stark. Damit soll so schnell wie möglich begonnen werden. Die Kirchen versprechen sich davon einen wichtigen Beitrag zur Integration.” (Kirchen wünschen Islamunterricht, RP-Online, 30.03.2011) Weiterlesen

Offener Brief an die Landesregierung: Schluss mit religiös begründeter Diskriminierung an öffentlichen Bekenntnisgrundschulen in NRW!

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In einem offenen Brief fordert die Initiative “Kurze Beine – kurze Wege” die Landesregierung auf, widerrechtliche und diskriminierende Regelungen an öffentlichen Bekenntnisgrundschulen aufzuheben. In Nordrhein-Westfalen gibt es bei insgesamt ca. 3.200 öffentlichen Grundschulen rund 1.000 katholische und 100 evangelische Bekenntnisgrundschulen. Sie alle sind zu 100% staatlich finanziert. Weiterlesen

Dülmen: Katholisches Kind von katholischer Schule abgelehnt

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Auch in Dülmen herrscht Unklarheit. Gilt da Schulgesetz (entscheidend ist die Nähe zum Wohnort), die Ausbildungsordnung Grundschule (hier wird das Bekenntnis nicht erwähnt) oder die Verwaltungsvorschrift, wonach das Bekenntnis bzw. die Bekenntniserklärung bei der Aufnahmeentscheidung berücksichtigt wird?

Nicht einverstanden ist ein Dülmener Vater damit, dass seine Tochter von der städtischen katholischen Augustinusgrundschule abgelehnt wurde. Die Familie wohnt im Einzugsbereich der Grundschule Dernekamp, der einzigen Gemeinschaftsschule Dülmens. Die Eltern möchten jedoch, dass ihr Kind auf einer katholischen Grundschule unterrichtet wird.

Die Stadt Dülmen verweist auf das Schulgesetz. Danach könne die Schulleitung anhand von Kriterien wie Geschwisterkinder oder Länge des Schulweges entscheiden, wer von den Angemeldeten nicht aufgenommen werde. Weiterlesen

Niedersachsen: Maximal 30% bekenntnisfremde Kinder

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Nach dem neuen Schulgesetz des Landes Niedersachsen dürfen maximal 30 Prozent der Schüler einer Bekenntnisschule bekenntnisfremd sein. Doch schon jetzt wird diese Quote in zahlreichen Bekenntnisgrundschulen des Landkreises Vechta überschritten. Die Auswirkungen des sinkenden Anteils der Katholiken an der Bevölkerung im Landkreis Vechta sind somit in der Schullandschaft deutlich spürbar. Mit der neuen Gesetzesregelung einigten sich Land und Kirche auf einen Konsens, der mittelfristig eine grundlegende Neuausrichtung der Grundschullandschaft erwarten lässt.

Oldenburgische Volkszeitung, 22.3.2011, Weniger Kinder in Grundschulen sind katholisch

Voerde: KGS oder GGS schließen?

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In Voerde muss aufgrund rückläufiger Schülerzahlen eine Grundschule geschlossen werden. Klar, dass nun gestritten wird, ob es die nur einzügige GGS Parkschule oder die bislang dreizügige KGS Elisabethschule trifft.

Grundsätzlich erkennt die Schulpflegschaft der Parkschule “in Folge der demografischen Entwicklung die Notwendigkeit von Veränderungen in der Voerder Grundschullandschaft”. Aber: Bliebe in Friedrichsfeld nur noch eine Grundschule erhalten, “so kann dies unseres Erachtens nach nicht die Elisabethschule als katholische Bekenntnisschule sein”, betont die Pflegschaftsvorsitzende Ricarda Schulze-Elvert und führt weiter aus: “Der Anteil der katholischen Kinder im Grundschulalter liegt deutlich unter 50 Prozent. Daraus lässt sich keine Bestandsgarantie für die Elisabethschule ableiten.”

RP Online, 22.3.2011, Eltern verteidigen die Parkschule


Update November 2011: Öffentliche Bekanntmachung über das Ergebnis des Einleitungsverfahrens zur Umwandlung der Bestimmungsart der Katholischen Bekenntnisgrundschule Elisabethschule.
In schönstem Behördendeutsch verkündet die Stadt, dass genug stimmberechtigte Eltern sich für ein Umwandlungsverfahren einsetzen. Abgestimmt wird am 6.-8.12.2011. Jetzt wird es spannend, ob genügend Eltern für die Umwandlung votieren, um die hohe Hürde von 2/3 aller möglichen Stimmen zu übertreffen.

NRW-CDU fordert neue Schulart: die christlich-ökumenische Bekenntnisschule

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Die nordrhein-westfälische CDU hat auf ihrem Landesparteitag am 12. März 2011 beschlossen, sich für die Einführung einer neuen Schulart im Grundschulbereich einzusetzen: die christlich-ökumenische Bekenntnisschule. Im Beschluss des Landesparteitages heißt es:

Die CDU Nordrhein-Westfalen bekennt sich klar zum Erhalt der konfessionellen Bekenntnisschulen in NRW. Die bestehenden Bekenntnisschulen erfahren insbesondere auch bei bekenntnisfremden Eltern große Akzeptanz. Ergänzend setzt sich die CDU Nordrhein-Westfalen dafür ein, neben den bestehenden Bekenntnis- und Gemeinschaftsschulen eine neue Schulart gesetzlich zu verankern: die christlich-ökumenische Bekenntnisschule. (Schulpolitische Leitlinien der CDU Nordrhein-Westfalen: “Jedem Kind gerecht werden“, 12.3.2011) Weiterlesen

Grundschule Unterm Regenbogen in Alfen: Umwandlung hintenrum?

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In Borchen-Alfen gibt es Aufruhr um eine Gemeinschaftsgrundschule. Der Ortsvorsteher (CDU) hatte den Plan, die einzügige Schule in eine KGS umzuwandeln, da nur so deren Erhalt langfristig gesichert werden könne. Die evangelische Pfarrerin machte ihm und der CDU-Fraktion einen Strich durch die Rechnung:

Weber betonte, dass das Vorgehen der CDU die Kirchengemeinde auch in Fragen der Ökumene zurückwerfe und selbst die katholische Kirche in eine missliche Lage bringe. Weiterlesen

Oberhausen: Auch Bekenntnisschulen von Schließung bedroht

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In Oberhausen sind 10 von 39 Grundschulen katholisch. Aufgrund zurückgehender Schülerzahlen müssen Grundschulen geschlossen werden. Auch katholische?

In dem Artikel Rektoren wollen für Erhalt der Grundschulen in Oberhausen kämpfen (Der Westen, 4.3.2011) dürfen die Schulleiter ihren Befürchtungen Ausdruck geben:

“Die Leiter der katholischen Grundschulen in Oberhausen wollen es nicht einfach so hinnehmen, dass möglicherweise auch einige ihrer Einrichtungen von Schließungen betroffen sein könnten. Einem Aus der Bekenntnisschulen will man rechtzeitig vorbeugen. […]

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