SPD-Stadtrat: Konfessionsschule hat sich überlebt

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SPD-Stadtrat in Warendorf: Konfessionsschulen sind von gestern und verursachen unnötig hohe Kosten. Aber was hat die Politik damit zu tun: Sollen sich doch die Eltern mit der Kirche streiten…

“Für Dr. Erich Tertilt (SPD) ist die Diskussion über Zahl und Größe zukünftiger Grundschul-Standorte auch Anlass darüber nachzudenken, ob es nicht sinnvoll wäre, die vier Bekenntnis-Grundschule (drei katholische, eine evangelische) in der Stadt in Gemeinschaftsschulen umzuwandeln. Tertilt: „Ich glaube, die Konfessionsschule hat sich überlebt.“ Weiterlesen

Streit um Grundschul-Plätze in Essen

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Ein weiteres Beispiel dafür, wie die verschiedenen Schulformen zu Streitigkeiten führen.

“[…] Während sich in Borbeck Eltern darüber aufregen, dass ihre Kinder von einer Konfessionsschule an eine Gemeinschaftsgrundschule wechseln sollen, sind es in Überruhr die Eltern von Gemeinschaftsschülern, die nicht auf eine katholische Schule möchten. […]

Ein Jahr vor der Fusion zur Gemeinschaftsgrundschule Überruhr will aber offenbar keiner zur katholischen Grundschule wechseln, die Empörung ist groß, vor allem bei muslimischen Eltern. „Vielleicht können ja ein paar katholische Kinder auf ihren Platz an der Johann-Peter-Hebel-Schule verzichten“, hat Annette Görgens-Pfeiffer den Schulleitern vorgeschlagen, „damit kein nichtkatholisches Kind zur katholischen Schule muss“. Sonst bliebe nur das Ausweichen auf eine weiter entfernte Gemeinschaftsschule.”

Der Westen, 4.2.2011, Streit um Grundschul-Plätze in Essen

Zeit Online: Wie der Taufschein Nachbarskinder entzweit

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Artikel in Zeit Online, 1.2.2011, Autor Hermann Horstkotte:
Wie der Taufschein Nachbarskinder entzweit

“Kurze Beine, kurze Wege: Nach dieser plausiblen Regel können Grundschüler fast überall in der Nähe ihrer Wohnung zum Unterricht gehen – nicht jedoch in Nordrhein-Westfalen. An einem Drittel aller staatlichen Primarschulen ist die richtige Religion ausschlaggebend dafür, ob der Nachwuchs einen Platz bekommt. Denn von den rund 3200 staatlichen Grundschulen im Lande sind 1100 katholisch und 100 evangelisch. So etwas gibt es sonst nur, in geringerem Ausmaß allerdings, in Niedersachsen.”

Aufschlussreich auch die Debatte im Meinungsforum des Artikels

SPD in Essen fordert Stärkung der Gemeinschaftsgrundschulen

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Essen. Die SPD fordert mehr mindestens zweizügige Grundschulen in Essen. Starke Gemeinschaftsgrundschulen sollen Vorrang vor konfessionellen Schulen bekommen. Die Bündelung der Ressourcen soll die Qualität der Schulen verbessern und ihren Bestand sichern.

Der Westen, 30.1.2011, SPD in Essen fordert Stärkung der Gemeinschaftsgrundschulen

Wo katholisch draufsteht, ist nicht immer nur katholisch drin

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“Ein Viertel der Kinder an der katholischen Grundschule in Essen-Frohnhausen sind nicht katholisch. Gabriele Günter war dort 26 Jahre Leitern, geht in den Ruhestand. Ihr Vermächtnis: eine Bekenntnisschule, die offen für Kinder aller Nationen ist.

[…] „Es gibt Schulleiter, die sind der Meinung, wo ,katholisch’ drauf steht, muss auch ,katholisch’ drin stecken“, sagt Gabriele Günther. „Dieser Ansicht bin ich nicht.“ Stattdessen solle eine christliche Bekenntnisschule offen stehen für alle Kinder, egal, welcher Nationalität. Egal, welcher Religion.”

Der Westen, 27.1.2011, Christen und Muslime beten gemeinsam an katholischer Schule in Essen

Siehe auch:

KGS oder GGS, was ist richtig für Buschdorf?

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An der KGS Buschdorf fand am Mittwoch, den 26.1.2011 eine Informationsveranstaltung statt zum Thema: “KGS oder GGS, was ist richtig für Buschdorf?”. Zentrales Thema war natürlich die Frage der Aufnahmekriterien. Nun muss man wissen, dass die KGS Buschdorf bisher fast alle Merkmale einer GGS besitzt: Sie war und ist eine Schule für alle Buschdorfer, und die Schule bietet als sogenannte “flächenversorgende” Grundschule sogar Alternativen zum katholischen Religionsunterricht. Da es für das kommende Schuljahr weniger als 60 Anmeldungen für die zweizügige Schule gibt, müssen anders als im Vorjahr auch keine Buschdorfer Kinder abgelehnt werden. Alles ok also? Nicht ganz. Weiterlesen

KGS Leiberg: Umwandlung zur GGS, um Standort zu erhalten (erfolglos)

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Das mit den verschiedenen Schulformen gibt viel Spielraum für taktische Spielchen. Auch hier wieder: Religiöse Überzeugungen scheinen nicht im Vordergrund zu stehen. Die KGS Leiberg wurde von einer KGS zu einer GGS umgewandelt in der Hoffnung, damit mehr Schüler anzuziehen. Trotzdem fiel der Beschluss, den Standort zu schließen.

“Der Stadtrat Bad Wünnenberg hat erwartungsgemäß am 16. Dezember 2010 das Aus für die Grundschule Leiberg beschlossen und damit ein Votum des Schulausschusses bestätigt. Appelle der Leiberger Schulpflegschaft, den Beschluss zu vertagen, waren damit erfolglos.

Das heißt: Zum Beginn des Schuljahres 2011/12 werden die Erstklässler aus Leiberg in der Grundschule in Bad Wünnenberg eingeschult. Die Grundschule in Leiberg besteht zunächst mit drei Klassen fort.
(…)
Im Kern setzen die Eltern bei einer Gemeinschaftsschule in Leiberg auf das Interesse von Eltern in Nachbarorten wie Bad Wünnenberg oder Hegensdorf, ihre Kinder zur Grundschule ins nahe gelegene Leiberg zu senden. Leiberg wäre in diesem Fall im Bad Wünnenberger Stadtgebiet die einzige Gemeinschaftsschule und auch für Hegensdorf die nächst erreichbare Gemeinschaftsschule. Da Eltern die freie Schulwahl haben, könnte sie ihre Kinder ohne Sorge um den Verlust der Fahrtkostenübernahme ihre Kinder in Leiberg anmelden. Dies geht bei einer Bekenntnisschule in Leiberg nicht. Also wird Leiberg nur bei einer Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule für Eltern in Nachbarorten ein erreichbares Ziel.

In Bad Wünnenberg wären Eltern nicht mehr länger genötigt, ihre Kinder in eine Bekenntnisschule als die einzige Schulform am Ort zu senden. Hegensdorfer Eltern bekommen das Angebot eines deutlich kürzeren Schulweges. Heute fahren Kinder zur Grundschule nach Harth, im Winter oft über Büren.”

Weiterlesen: Homepage zu den Geschehnissen um die Leiberger Grundschule

4 Monate für ein einfaches “Nein”

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Und wir dachten, wir hätten eine neue Regierung.

Am 10. September 2010 hatten wir einen Brief an Ministerpräsidentin Kraft und Schulministerin Löhrmann geschrieben. Darin forderten wir die neue Landesregierung auf, die geltenden Verwaltungsanordnungen zu überprüfen und die Aufnahme in die jeweils nächstgelegene öffentliche Grundschule unabhängig vom Bekenntnis zu ermöglichen, wie es im Schulgesetz vorgesehen ist. Weiterlesen

Drei-Religionen-Schule in Osnabrück

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Weil die Zahlen katholischer Schüler/innen zurückgehen, strebt das Bistum Osnabrück in Niedersachsen eine Umwandlung der öffentlichen katholischen Johannisschule in eine private Drei-Religionen-Grundschule an. Im Sommer 2012 soll es so weit sein. Klingt interessant, ist aber nicht unumstritten:

“Der aktuelle Schulleiter der Johannisschule lässt sich zu Beginn des kommenden Halbjahres versetzen, weil er es lieber gesehen hätte, wenn aus seiner Schule eine öffentliche Einrichtung ohne Zulassungsbeschränkungen geworden wäre. Das sehen einer Umfrage des Schulelternrates zufolge auch 51 Prozent der Eltern so. Nur 23 Prozent der Mütter und Väter befürworten das trialogische Modell.”

tageszeitung, 3.1.2011: “An der Wand Kreuz und Menora

s. auch ndr.de, 18.3.2011, “Grünes Licht für Drei-Religionen-Grundschule
und
evangelisch.de, 11.7.2011, “Alles, bloß nicht evangelisch: Das multireligiöse Schulprojekt

Kritik an der Politik – Erzbischof Zollitsch fordert bessere Bildungschancen für Migrantenkinder

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“Vor allem bei der Bildungsbeteiligung von Migrantenkindern und dem Übergang zu beruflicher Qualifikation sind aber noch verstärkte Anstrengungen erforderlich, wenn wirtschaftliche und gesellschaftliche Teilhabe für alle erreicht werden sollen.”

Zollitsch: Mehrheit der Bevölkerung denkt nicht wie Sarrazin (Interview Januar 2011).