„Liebe (katholische) Christen, in einem säkularen Staat ist kein Platz mehr für konfessionelle Bekenntnisschulen in staatlicher Trägerschaft.“
Die Aussage ist an sich nicht bemerkenswert. In Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz führte diese Erkenntnis bereits vor 50 Jahren zur Abschaffung dieser Schulart. Bemerkenswert ist aber, dass diese Woche die Führung der katholischen Kirche in Oberhausen so wiedergegeben wird (WAZ 11.2.2017, Katholiken-Spitze denkt an neue Wege zur Bekenntnisschule). Es soll nicht verschwiegen werden, dass Stadtdechant Peter Fabritz und Katholikenratsvorsitzender Thomas Gäng – anders als die Inititiave „Kurze Beine – kurz Wege“ – nicht dafür eintreten, dass alle Kinder ungeachtet ihrer Konfession und Religion gemeinsam gute und wohnortnahe Grundschulen besuchen können. Vielmehr erwägen sie die Einrichtung katholischer Grund- und Hauptschulen in eigener Trägerschaft, um „den Kindern den katholischen Glauben über den Inhalt des Religionsunterrichts hinaus nahezubringen“.
Wir hoffen, dass die zukünftige Landesregierung nicht darauf wartet, dass das Bundesverfassungsgericht die derzeit geltenden Einschränkungen von Grundrechten beendet, sondern selbst die mit einem säkularen Staatswesen unverträgliche Sonderstellung der konfessionellen Grundschulen beseitigt.