Eine Sternstunde des deutschen Fernsehjournalismus war es ganz sicher nicht, als Ex-Fernsehpfarrer Jürgen Fliege und Papstfan Matthias Matussek sich bei Sandra Maischberger über die Gründe für die Beliebtheit katholischer Kindergärten und Schulen austauschten. Weiterlesen
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Wie das Ende einer Ehe einen „Kulturkampf“ auslöst
(zuletzt aktualisiert am 14.01.2013)
Ein katholischer Kindergarten in Königswinter kündigt einer Kindergartenleiterin, nachdem sie sich von ihrem Mann getrennt hat und bei ihrem neuen Partner eingezogen ist. Die Eltern haben ein anderes Verständnis von christlicher Nächstenliebe als der katholische Pfarrer – sie fordern einen Trägerwechsel, damit die beliebte Erzieherin ihren Kindern erhalten bleibt. Wichtiges Detail: Der Kindergarten ist vollständig durch Eltern und Steuerzahler finanziert, den Trägeranteil übernimmt seit 2006 die Kommune für die katholische Kirche. Pikantes Detail: Der neue Lebensgefährte der Kindergartenleiterin ist Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion und trat im Zuge des Konflikts aus dem katholischen Pfarrgemeinderat aus.
„Der Staat schlägt zurück“
Am 19.3.2012 beschloss der Jugendhilfeausschuss der Stadt Königswinter eine ordentliche Kündigung des Vertrags mit dem Träger, dem Katholischen Gemeindeverband (KGV), zum 31.7.2013. Begründung für diesen einmaligen Vorgang, der ein gewaltiges Medienecho zur Folge hatte: das zerrüttete Verhältnis zwischen Kindergarteneltern und dem Träger. Der KGV entschied kurz darauf, die Trägerschaft freiwillig bereits im Sommer 2012 abzugeben, damit die Leiterin unter einem neuen Träger weiterarbeiten kann. Das Gebäude befindet sich ohnehin in städtischem Besitz. Die Eltern wünschen sich einen Träger mit christlichem Hintergrund, der alle Mitarbeiter/innen übernehmen soll. Sie sprechen sich für den Träger CJD (Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands) aus. Diesem Wunsch kommt der Stadtrat Ende Juli nach. In einem Kommentar merkt General-Anzeiger-Bonn-Redakteur Hansjürgen Melzer an:
„Der neue Träger in Rauschendorf zahlt im Kindergartenjahr 2012/2013 keinen Eigenanteil bei den Betriebskosten, dann zwei Jahre vier Prozent, danach fünf Prozent. Laut KiBiz müssen freie Träger jedoch eigentlich elf Prozent zahlen. Gibt es Nachahmer, könnte das die Stadt pro Jahr 150 000 Euro mehr kosten.“
Rechtskampf gegen die Kündigung
Der Fall, der ein bundesweites Medienecho erzeugte, ist damit jedoch noch nicht abgeschlossen. Im Zuge der Debatte wird auch das kirchliche Arbeitsrecht umfassend diskutiert und in Frage gestellt. Unabhängig von der Frage der Trägerschaft hat Knecht gegen ihre Kündigung geklagt. In einem Vergleich wurde ihr im Juni 2012 eine Rücknahme der Kündigung angeboten. In einem ähnlichen Fall wurde dem Chefarzt eines katholischen Krankenhauses zwar „ein ganz schwerer Loyalitätsverstoß“ beschieden, seine Kündigung musste dennoch zurückgenommen werden.
Presseschau
- Spiegel Online, 14.1.2013, Arbeitgeber Kirche: Getauft für den Job
- WDR5 Redezeit, 8.1.2013: „Gott hat hohe Nebenkosten“ (Radiobeitrag 10:05 min)
- ARD, 26.11.2012, Gott hat hohe Nebenkosten, (45 Min.), abrufbar in der Mediathek.
Autorin Eva Müller sprach mit Bernadette K. und den Kirchenvertretern, die ihr kündigten, und sie zeigt an weiteren Beispielen aus dem ganzen Land, welche Sonderrechte die Kirche hat, woher die Kirche ihr Geld bekommt und was sie damit macht. Unter anderem werden auch Szenen aus der KGS in Emmerich gezeigt. - PM der Stadt Königswinter, 24.7.2012, Trägerschaft Kindergarten Rauschendorf
- General-Anzeiger Bonn, 4.7.2012, Kontroverse Diskussion vor der Entscheidung über den neuen Träger CJD
- General-Anzeiger Bonn, 4.7.2012, Kommentar Hans-Jürgen Melzer: Kindergarten Rauschendorf – Die Stadt hat ein Problem
- General-Anzeiger Bonn, 28.6.2012, Mit dem CJD wird nachverhandelt
- General-Anzeiger Bonn, 27.6.2012, Eltern sprechen sich für das CJD aus
- General-Anzeiger Bonn, 26.6.2012, Kirche nimmt Kündigung der Leiterin zurück
- General-Anzeiger Bonn, 20.6.2012, Kitas: Geld spielt eine Rolle
- Express.de, 20.4.2012, Gefeuerte Kindergarten-Chefin bleibt
- General-Anzeiger Bonn, 19.4.2012, Kirche gibt Trägerschaft frühzeitig auf
Kommentar Hans-Jürgen Melzer: Entscheidung lässt hoffen - Deutschlandradio, 10.4.2012, Recht ist kein Geschenk des Himmels! „Es ist an der Zeit, die überflüssigen Privilegien der Kirche endlich zurechtzustutzen. Denn Recht ist kein Geschenk des Himmels. Recht muss man durchsetzen.“
- General-Anzeiger Bonn, 5.4.2012, Kirche vertagt Entscheidung über Ausstieg.
- Publik-Forum, 5.4.2012, Wo katholisch draufsteht…
- General-Anzeiger-Bonn, 31.3.2012, „Eine Reine Glaubenssache. Die Kündigung der Kindergartenleiterin in Rauschendorf stellt das kirchliche Arbeitsrecht in Frage.“ (Hans-Jürgen Melzer)
- Die WELT, 28.3.2012, Kann denn Streiken Sünde sein (Matthias Kamann)
„… Kündigungen aus solchen Gründen gibt es im deutschen Katholizismus immer wieder mal, aber überregionale Aufmerksamkeit erregen sie fast nie. Dass es im Fall Königswinter jetzt zu heftigeren Reaktionen kam, lag nur daran, dass die Stadt Königswinter daraufhin den Kindergarten-Trägervertrag mit dem Erzbistum Köln kündigte. So fiel ein Schlaglicht darauf, dass sich Fragen aufdrängen, wenn katholische Einrichtungen ihren Angestellten aus Gründen persönlicher Lebensführung kündigen. Umso mehr verwundert es, dass diese katholische Besonderheit so gut wie keine Rolle in den aktuellen Auseinandersetzungen um das kirchliche Arbeitsrecht spielt. …“
- Christ & Welt (Beilage zur Wochenzeitung „Die Zeit“), Ausgabe 14/2012, S. 2, „Scheidung am Siebengebirge.“ Untertitel: Die Politik ist nicht länger bereit, katholische Moralvorstellungen zu akzeptieren.“ (Kommentar von Hermann Horstkotte) „Die Moralvorstellungen der katholischen Kirche [sind] von der bürgerlichen Mitte an den Rand der Gesellschaft gerückt. Daran kann die Kirche nicht vorbei, will sie sich weiter in der Gesellschaft engagieren.“
- Spiegel online, 23.3.2012, Kindergartenkampf in Königswinter (Lenz Jacobsen)
- General-Anzeiger-Bonn, 23.3.2012, Zieht die Kirche sich früher zurück?
- Kölner Stadtanzeiger, 22.3.2012, Der Staat schlägt zurück
- Kölner Stadtanzeiger, 22.3.2012, Meinung: Eine Insel vor dem Untergang
- Humanistischer Pressedienst, 22.3.2012, Grundrechte müssen auch in kirchlichen Betrieben gelten!
- Frankfurter Rundschau online, 22.3.2012, Zum ersten Mal „schlägt der Staat zurück“
- Frankfurter Rundschau online (Meinung), 22.3.2012, Königswinter sagt „So nicht!“ zur Kirche
- General-Anzeiger-Bonn, 22.3.2012, Elternsprecher Jung: Das ist nur ein Teilerfolg
- Berliner Morgenpost, 22.3.2012, Kulturkampf im Kindergarten
- Die Welt, 22.3.2012, Kulturkampf ums Privatleben
- Welt online, 21.3.2012, Kirche kündigt Erzieherin nach Partnertausch
- WDR.de, 21.3.2012, Streit um Privatleben von Erzieherin: Die Kita, die Kirche und die Kündigung
- Kölnische Rundschau, 21.3.2012, Erleichterung und Skepsis nach Kündigung
- ZDF Heute.de Magazin, 20.3.2012, Kirchengemeinde pocht auf Moral – und verliert Kita
- 20.3.2012, General-Anzeiger Bonn, Stadt Königswinter kündigt der Kirche und Versöhnliche Worte vom Erzbistum Köln: „Das Wohl der Kinder am Herzen“
- wdr.de, 20.3.2012, Streit um Privatleben von Erzieherin: Die Kita, die Kirch und die Kündigung
- WDR Aktuelle Stunde, 20.3.2012, Das darf ein Tendenzarbeitgeber
- 20.3.2012, Kölner Stadtanzeiger, Erzbistum bedauert Konflikt
- 19.3.2012, Lokalzeit Bonn, Was wird aus dem Kindergarten in Königswinter?
- 18.3.2012, WDR5, Diesseits von Eden (Radiobeitrag)
- Christ & Welt, Ausgabe 11/2012, ARBEITGEBER KIRCHE: Ist es Recht so? Autor: Hermann Horstkotte,
- 10.3.2012, General-Anzeiger Bonn, Politik unterstützt Wunsch der Kita-Eltern,mit Kommentar von Hansjürgen Melzer, Schwierige Situation:
„Die Kirche will das Evangelium verkünden, besonders den Kleinen und Schutzbedürftigen in der Gesellschaft. Vor wem müssen die Kleinen denn geschützt werden? Etwa vor ihren aufmüpfigen Eltern?“
- General-Anzeiger Bonn, 25.2.2012, Verein unterstützt Trägerwechsel
- Zeit online, 20.2.2012, Hermann Horstkotte, Christlich auch nach Dienstschluss
- General-Anzeiger Bonn, 17.2.2012, Rauschendorfer Kindergarten: Eltern und Vereine fordern Trägerwechsel
- Express.de, 12.2.2012, Kita-Leiterin: Erst geschieden, dann gefeuert!
- General-Anzeiger Bonn, 5.2.2012, Nach Kündigung der Kita-Leiterin sieht Verwaltung aber keinen Anlass für Trägerwechsel
- General-Anzeiger Bonn, 4.2.2012, Nach Einzug bei neuem Partner: Kindergartenleiterin aus Rauschendorf gekündigt, Kommentar: Sägen am eigenen Ast
Stellungnahmen von katholischer Seite
- 19.3.2012, Stellungnahme Erzbistum Köln zum Kindergarten Rauschendorf nach der Kündigung des Vertrages durch die Stadt Königswinter.
- 15.3.2012, Stellungnahme des Kirchengemeindeverbands (KGV) zu den kontroversen Diskussionen um den katholischen Kindergarten in Königswinter-Rauschendorf
Passend zur NRW-Wahl: Wahl-o-mat zum Thema Stellungnahmen der thematisch zuständigen familienpolitischen Sprecher der aktuell im Landtag vertretenen Parteien. Die für Kindertagesstätten zuständige Familienministerin (SPD) hat sich nicht geäußert.
- http://www.abgeordnetenwatch.de/koop/wdr.de/landtagslupe/fragen_antworten/index.php?id=0&fragen=p677
Sitzung des Jugendhilfeausschuss Königswinter vom 19.3.2012
Blogs
- Mitmach-Blog der General-Anzeiger-Redaktion
- http://www.waschtrommler.org/2012/03/20/kindergarten-rauschendorf-elternbeirat-versus-mittelalter/
- http://www.kath.net/detail.php?id=35775 (Kündigung der Kirchen-Trägerschaft: ‚einmaliges Politikum‘) kath.net ist ein Online-Magazin, das sich nach eigenen Angaben am Lehramt der katholischen Kirche orientiert
- http://kath.net/detail.php?id=35725 (Ein Verhältnis mit dem Vorsitzenden der örtlichen CDU-Fraktion) kath.net ist ein Online-Magazin, das sich nach eigenen Angaben am Lehramt der katholischen Kirche orientiert
- jesus.de, Streitfall christliche Moral: Stadt Königswinter kündigt kirchliche Trägerschaft für Kindergarten
- Atheist Media Blog, https://blasphemieblog2.wordpress.com/2012/03/20/nach-entlassung-der-kiga-leiterin-stadt-konigswinter-kundigt-der-kirche/
- Königswinter Direkt, http://www.koenigswinter-direkt.de/2012/02/23/rechtsgrundlose-kundigung/
- http://kreuzzeichen.blogspot.de/2012/03/manchmal-ist-es-zum-haare-raufen.html
- Deutsche Stadt kündigt katholischer Kirche: http://www.ref.ch/index.php?id=127&tx_ttnews%5Btt_news%5D=5148&tx_ttnews%5BbackPid%5D=21
- http://jusatpublicum.wordpress.com/2012/03/22/trennung-von-stadt-und-kirche-privatleben-der-kiga-leiterin-hat-folgen/
- http://www.freitag.de/community/blogs/lebowski/bravo-koenigswinter
- http://www.wissenrockt.de/2012/02/29/kampagne-will-religiosen-tendenzschutz-im-arbeitsrecht-abschaffen-25331/
Eher im Bereich Satire dürfte diese Online-Diskussionsrunde zum Thema anzusiedeln sein:
Frank Plasberg erklärt Bruder Paulus, warum katholische Schulen so beliebt sind
In einer Ausstrahlung von „Hart aber Fair“ zum Papstbesuch in Deutschland 2011 äußerte sich Moderator Frank Plasberg mit klaren Worten über die nicht immer nur religiösen Sehnsüchte nach katholischer Beschulung.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=Z5qIAeoh5xk&t=53m35s[/youtube](bitte vorspulen auf Position 53m35s)
Frank Plasberg ist übrigens kein erbitterter Gegner katholischer Schulen, sonst wäre er nicht selbst Pate einer Katholischen Grundschule in Wermelskirchen.
(s. auch „weil sie türkenfrei sind“)
Das Erzbistum Köln zu Bekenntnisschulen
Die Broschüre des Erzbistums “Die katholische Bekenntnisschule in Nordrhein-Westfalen. Informationen zur Rechtslage und Argumentationshilfen” stellt eine aufschlussreiche Lektüre dar. Unter anderem wird darin begründet, dass Schulleiter insbesondere bei muslimischen Kindern vor Aufnahme eine Gewissensprüfung vornehmen sollen, um die Ernsthaftigkeit des Aufnahmewunsches zu prüfen:
„Die Schulleitung vergewissert sich, ob den Eltern die Unterrichtung und Erziehung ihres Kindes im Sinne der katholischen Konfession ein ernstes Anliegen ist. Es geht also nicht nur darum, ob die Willenserklärung formell richtig ist, sondern ob die Eltern die Schule aus religiöser Überzeugung wählen.“
Webseite des Erzbistums Köln zu Bekenntnisschulen
Dort kann die Broschüre „Die Katholische Grundschule in Nordrhein-Westfalen“ heruntergeladen werden, das Zitat oben stammt aus Abschnitt III der Broschüre, Seite 23.
Dechant Picken: Rede vom Godesberger Kulturkampf auf dem Deutschen Juristentag 2010
Im Fachprogramm Öffentliches Recht des 68. Deutschen Juristentages hielt der Bad Godesberger Dechant und promovierte Politikwissenschaftler Dr. Wolfgang Picken ein Kurzreferat. Darin fordert er eine „Gesetzgebung zur Vergesellschaftung des Staates“ und kritisiert die „populistische Forderung nach einer Trennung von Kirche und Staat“. Er sieht Diskriminierungstendenzen gegenüber den Kirchen. Explizit und ausführlich nimmt er in seiner Rede bezug auf die Debatte um Öffentliche Bekenntnisschulen und begründet die Ablehnung bekenntnisfremder Kinder: Die Kirchen müssen ihre eigene Klientel im Blick haben, so Picken, „beispielsweise durch eine Bevorzugung ihrer Mitglieder bei den Aufnahmekriterien für ihre Bildungseineinrichtungen. Das geschieht jedoch nicht primär (sic!) um auszugrenzen, sondern um das spezifische Profil der Einrichtungen aufrecht erhalten und sie für die Stabilisierung des eigenen Subsystems nutzen zu können.“
Explizit fühlt Picken sich und die katholische Kirche übrigens durch die Aktivitäten der Initiative „Kurze Beine – kurze Wege“ diskriminiert und an Kulturkampfzeiten erinnert. Auf dem Juristentag erzählte er den anwesenden Juristen:
Mit Blick auf die Identitätsbildung und -sicherung gesellschaftlicher Subsysteme sind auch die Konfessionsschulen von Bedeutung. Konfessionelle Bindung kann als Teil der kindlichen Bildung und als prägender Aspekt des Sozialverhaltens erlebt werden. In Nordrheinwestfalen gibt es die staatliche Konfessions-Grundschule. Sie ist unter anderem auch aus diesem Grund Verfassungsbestandteil geworden. In der Praxis wurde ihr Profil immer stärker dadurch aufgeweicht, dass die Schulbezirksgrenzen maßgeblich für die Aufnahme der Kinder waren. Das konfessionelle Merkmal trat so vielerorts durch die Zusammensetzung von Schülern und Eltern in den Hintergrund. Nach der Aufhebung der Schulgrenzen durch die christlich-liberale Koalition rückte an den staatlichen Konfessionsschulen nun wieder automatisch die Konfession an die erste Stelle der Aufnahmekriterien. Der Gesetzgeber hatte mit seiner Initiative die freie Schulwahl sicherstellen wollen und vermutlich diese Wirkung nicht bedacht.
In meinem Rheinviertel in Bad Godesberg, dem kinderreichsten Viertel NRW’s, in dem die beiden Konfessionsschulen in besonders gutem Ruf stehen, führte das zu Tumulten und beinahe an Kulturkampfzeiten erinnernde Szenarien. Mit der Überschrift „Glaubenskrieg am Rhein“ fand es sogar bei Spiegel-online Erwähnung. Kritiker forderten, das Kriterium „Kurze Beine – kurze Wege!“ müsse für die Aufnahme der Kinder entscheidend sein. Eine Grundschule mit mehrheitlich oder gar ausschließlich einer Konfession zugehörigen Schülern wurde zum Inbegriff der Intoleranz und zur Brutstätte religiöser und sozialer Konflikte hochstilisiert. Solche pauschalen Gleichsetzungen, die zweifelsohne diskriminierend sind, gelten gegenwärtig als wirkungsvolle Instrumente in der politischen Durchsetzung individueller Interessen. Verdächtigungen gegen die Kirchen finden schnell Koalitionäre.
Zum gesamten Vortrag (Exkurs zu Bekenntnisschulen ab S. 5)
Wir bitten unsere Leser, Pickens Wortwahl mit unserer Petition (http://www.kurzebeinekurzewege.de/docs/PetitionKurzeBeineKurzeWege.pdf) zu vergleichen, um sich dazu selber eine Meinung zu bilden. Der von Picken erwähnte Spiegel-Online Artikel hatte den Titel „Andersgläubige müssen draußen bleiben„.