Bonn, 1.4.2017
Catholics first!
US-Präsident Donald Trumps Bildungsministerin Betsy DeVos interessiert sich für das Modell öffentlicher Konfessionsschulen, wie es in NRW praktiziert wird. Sie sucht nach Wegen, auch für die amerikanische Mittel- und Oberschicht den Besuch öffentlicher Schulen wieder attraktiver zu machen. Derzeit sind etwa 10% der Schulen Privatschulen, deren Besuch in der Regel einer zahlungskräftigen Klientel vorbehalten ist. Der Besuch einer Privatschule gilt als Zugangsvoraussetzung zu den Elite-Universitäten des Landes. In einem Interview mit dem Nachrichtensender Fox vom 31. März wird DeVos wie folgt zitiert:
[Eigene Übersetzung: Wir müssen sicherstellen, dass Amerika auch im Bildungsbereich wieder Erster wird und hierfür geeignete Bedingungen herstellen! Es gibt in Teilen Deutschlands ein hervorragendes Modell dafür, wie unsere amerikanischen Kinder gesetzeskonform von anderen weniger intelligenten und bildungsorientierten Kindern getrennt werden können. Das müssen wir uns genauer ansehen. Ich habe Ivanka Trump gebeten, dieses Thema auf ihrem anstehenden Bildungsbesuch in Deutschland mit zu untersuchen, wenn sie sich über das erfolgreiche System der Dualen Berufsbildung informiert.]We have to strive for America to be first again in education, and we have to create favorable conditions for this to happen! There are regions in Germany that have an excellent model that may guide us when it comes to legally segregating our American kids in public schools from others who are less smart or who care less about education. We have to take a closer look at this model. I have asked Ivanka Trump to explore this issue on her planned visit to Germany to learn about the country’s successful dual education system.
Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen berichtet wird, soll bei dem geplanten Besuch Ivanka Trumps auch die bis zur Schulreform 1970 katholische Limburgschule in Bad Dürkheim in Donald-Trump-Schule umbenannt werden. Ihr Ur-Großvater Friedrich Trump stammt aus Rheinland-Pfalz. Die Stadtverwaltung wollte sich zu dem Vorgang nicht offiziell äußern. Kritiker, die nicht namentlich genannt werden wollen, munkeln aber, dass der Vorgang womöglich durch eine kräftige Finanzspritze für die Stadt begleitet werde. Sie schlagen vor, die Schule folgerichtig in „Onkel-Dagobert-Schule“ umzubenennen.