In Refrath, einem Ortsteil von Bergisch Gladbach, gibt es fünf Grundschulen: drei davon sind katholisch, zwei sind Gemeinschaftsgrundschulen. Besonders begehrt sind die Gemeinschaftsgrundschulen, es gibt dort weit mehr Anmeldungen als Plätze. Um den kostspieligen Neubau einer Schule zu vermeiden, entschied der Schulausschuss der Kommune mit großer Mehrheit, die Eltern an den drei Bekenntnisschulen über die konfessionelle Bindung abstimmen zu lassen. Erklärtes Ziel war die Umwandlung in Gemeinschaftsgrundschulen, um die Schulen auch für Kinder anderer Bekenntnisse zu öffnen. An keiner der drei Schulen sind die katholischen Schülerinnen und Schüler in der Mehrheit.
Es war erwartbar, dass sowohl das Erzbistum als auch die katholische Kirche vor Ort sich gegen die Umwandlungspläne aussprach (die erzbischöfliche Schulrätin Andrea Gersch kritisiert scharf eine „Egalisierung“ der Schullandschaft). Die Kirche muss für die vollständig öffentlich finanzierten Schulen ohnehin nichts zahlen. Tatsächlich entschieden sich die Eltern nun an allen drei Schulen für den Erhalt des Bekenntnischarakters. An keiner Schule wurde auch nur annähernd eine ausreichende Stimmenanzahl für die Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule erzielt.
Quellen:
- Kölnische Rundschau, 24.5.2017, Refrather Grundschulen bleiben katholisch
- Kölner Stadt-Anzeiger, 11.5.2017, Eltern lehnen Umwandlung in Gemeinschaftsgrundschule ab
- Kölner Stadt-Anzeiger, 9.5.2017, Erzbistum kritisiert geplante Abstimmung in Refrath
- Pfarrbüro St. Johann Baptist Refrath, 8.5.2017, Stellungnahme des Pfarrgemeinderates zur geplanten Umwandlung der drei katholischen Grundschulen in Refrath in Gemeinschaftsgrundschulen
- Bürgerportal Bergisch Gladbach, 14.3.2017: Engpässe bei Erstklässlern in Refrath und Bensberg
- Bergische Landeszeitung, 16.3.2017: Verwaltung will katholische Grundschulen übernehmen